Zur Abwechslung mal Kurzarbeit für den TCL
Nach größtenteils völlig einseitig verlaufenden Einzeln trat das Tabellenschlusslicht beim Gesamtstand von 0:6 in den abschließenden Doppeln gar nicht mehr an. Im letzten Saisonspiel Ende August wartet auf das Team um Spielertrainer Tim Nekic nun vermutlich ein echtes Finale um die Meisterschaft beim TSV Havelse.
Nach zuletzt drei hart erkämpften 5:4-Erfolgen in Serie sehnte sich der TCL gegen die bislang in dieser Klasse überforderten Gäste nach einem geruhsameren Nachmittag. Dank eines konzentrierten und professionellen Auftretens sollten sich die Hoffnungen des Tabellenführers auch erfüllen. Lediglich Christian Braun war im Spitzeneinzel für Lilienthals Luis Lentz ein nahezu ebenbürtiger Gegner. Beim Stand von 5:5 im ersten Durchgang gelang Lentz ein Break, das er auch anschließend souverän zum Satzgewinn bestätigte.
Lilienthals Nummer eins nahm in der Folge immer mehr das Heft in die Hand, spielte aggressiv und schloss am Netz ein ums andere Mal mit einem Volley erfolgreich ab. „Es war noch mal eine klare Leistungssteigerung von Luis im Vergleich zur Vorwoche“, zeigte sich Tim Nekic zufrieden, „früher wurde er bei engen Spielständen häufig hektisch, jetzt baut er die Ballwechsel überlegt auf und streut auch zwischendurch mal einen Slice ein.“ Nekic selbst hatte an Position zwei nur Kurzarbeit zu verrichten. Sein Kontrahent Dennis Haack war bereits gehandicapt ins Match gegangen und gab nach einem frühen Aufschlagverlust beim Stand von 1:2 im ersten Satz aufgrund einer Handverletzung auf. Auf dem Nachbarplatz musste Alexander Brüggenwerth nicht an seine Leistungsgrenze gehen.
Mit seinen gefürchteten Kick-Aufschlägen und jeder Menge Spielwitz blieb er beim lockeren 6:2 und 6:2 ungefährdet. Auf den Positionen vier bis sechs bekamen Niklas Richter, Patrick Velewald und der für den pausierenden Peer Wehking ins Team gerutschte Leon Hannwacker keinen Widerstand ihrer Gegner zu spüren. „Gefühlt haben die Jungs jeweils zehn Punkte in ihren beiden Sätzen abgegeben“, beschrieb Tim Nekic die reinen Pflichtaufgaben. Für Joker Hannwacker freute sich Nekic allerdings besonders: „Er führt die zweite Mannschaft in dieser Spielzeit vorbildlich und ist auch bei uns immer da, wenn er gebraucht wird.“
Demoralisiert und vermutlich das bald beginnende WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schweden im Kopf, gaben die Gäste die Doppel kampflos ab, beziehungsweise beendeten diese nach einem absolvierten Aufschlagspiel. „Klar machen solche Duelle wenig Spaß, aber wir haben uns auch mal über einen kurzen Punktspieltag gefreut“, gab Tim Nekic nach Spielschluss zu.
Bei einer Grillfeier schwor sich das stolze TCL-Sextett auf den letzten Spieltag am 25. August in Havelse ein. „Die haben zwar noch zwei schwere Spiele vor sich, trotzdem ist mit einem echten Endspiel zu rechnen. Und dann werden wir voraussichtlich auch einen Fanbus organisieren“, so Nekic vorausblickend.
Weitere Informationen
TC Lilienthal – TV Süd Bremen 9:0: Lentz – Braun 7:5, 6:2; Nekic – Haack 2:1 (Aufgabe Hack); Brüggenwerth – Klinz 6:2, 6:2; Richter – Dally 6:1, 6:0; Velewald – Wilking 6:0, 6:1; Hannwacker – Weinke 6:0, 6:0; Lentz/Nekic – Braun/Klinz 1:0 (Aufgabe Gäste); Brüggenwerth/Richter – Dally/Wilking 1:0 (Aufgabe Gäste); Velewald/Hannwacker – kampflos 6:0, 6:0.
© Wümme Zeitung vom 26.06.2018