Wieder nur ein Wimpernschlag
Die Tennis - Herren des TC Lilienthal entpuppen sich in der Nordliga immer mehr zu den Experten für die extrem knappen Spiele. Im vierten Punktspiel der laufenden Sommersaison hieß es am Ende zum vierten Mal 5:4. Nach zwei knappen Siegen zum Ligastart setzte es nun erneut eine 4:5 Niederlage, diesmal beim SV Blankenese.
"Wir können mit dieser Leistung aber trotzdem absolut zufrieden sein und brauchen uns nichts vorzuwerfen", fasste TCL - Spielertrainer Tim Nekic das Auswärtsspiel zusammen. Wenn überhaupt, dann musste sich dsa zweite Doppel mit Luis Lentz und Yannick Staschen ein wenig ärgern - doch dazu später mehr. Das Spitzeneinzel zwischen Nekic und Krohn war eine überraschend deutliche Angelegenheit. Nekic erwischte einen "absoluten Sahnetag", es klappte beinahe alles beim Spielertrainer, der sich am Ende mit 6:3, 6:0 durchsetzte.
An Position zwei musste sich Luis Lentz im Duell gegen Leon Schütt etwas unter Wert geschlagen geben. Lentz kam gegen den ehemaligen Profispieler zwar nicht ganz an das Niveau der vergangenen Wochen heran, leistete Schütt aber dennoch heftigen Widerstand - ließ am Ende aber zwei bis drei Chancen zu viele liegen. "Und das rächt sich dann gnadenlos gegen solch einen Gegner", berichtete Nekic. An Position drei hatte Yannick Staschen gegen Alexander Abou Boutros gar nicht mal seinen besten Tag erwischt, dennoch reichte es zu einem ungefährdeten 6:2, 6:2 Erfolg.
Auch Alexander Brüggenwerth baute seine Positivbilanz weiter aus und knüpfte an die starken Vorwochenan. Besonders bis zum 5:1 im ersten Satz gegen Adrian Ahlhorn blühte die Lilienthaler Nr. vier geradezu auf. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich Alex zuletzt so stark gesehen habe", lobte auch Tim Nekic. Zwar wurde es am Ende des ersten Durchgangs noch einmal etwas knapp, letzlich brachte Brüggenwerth den Zweisatzsieg aber sicher ins Ziel.
Überraschend und nicht einkalkuliert war dann jedoch die klare Zweisatzschlappe von Gian - Luca Blöcker, der gegen den wie entfesselt aufspielenden Paul Ohde erstaunlicherweise nicht den Hauch einer Chance hatte und mit 1:6 und 2:6 verlor. "Gian-Lucas Aufschläge kamen nicht so wie gewohnt, allerdings hat sein Gegner auch einen absolut fantastischen Tag erwischt“, berichtete Tim Nekic. Da auch Peer Wehking an Position sechs gegen den Dänen Mohamed Shabib ohne den Hauch einer Chance war, ging es also mit einem 3:3 in die Doppel. „Auf den Zähler von Gian-Luca hatten wir natürlich spekuliert, aber so ist das halt manchmal“, sagte Nekic, der sich mit seinem Team nun sage und schreibe 45 Minuten beratschlagte, in welcher Doppelaufstellung man antreten solle.
„Das wurde durchaus kontrovers diskutiert“, berichtete Nekic schmunzelnd. Am Ende ging der Spielertrainer mit Gian-Luca Blöcker ins Match gegen Adrian Ahlhorn und Ali Mirzakhani und fuhr dort einen ungefährdeten Zweisatzsieg ein. Alexander Brüggenwerth startete mit Niklas Hansmann ins Spiel gegen Shabib/Ohde und hatte bei 5:4 im zweiten Durchgang sogar Satzball. Doch der Ball von Brüggenwerth ging hauchdünn ins Aus. Kurze Zeit später war das Match mit 1:6 und 5:7 verloren. „Das war wirklich bitter, der Tennis-Gott war heute nicht auf unserer Seite“, berichtete Tim Nekic und spielte damit auch auf das Doppel mit Luis Lentz und Yannick Staschen an.
Die beiden spielten gegen die Blankeneser Topleute Schütt/Krohn – und mussten früh einen Wirkungstreffer hinnehmen. Bei 1:0-Führung konnten die Lilienthaler fünf Breakbälle nicht nutzen, mussten den 1:1-Ausgleich hinnehmen und verloren den Satz schnell mit 1:6.
Den zweiten Durchgang spielten Lentz/Staschen dann von vorneweg, führten 2:0, 3:1 und 4:2. Doch nach dem Break zum 4:4 gingen die Köpfe beim Lilienthaler Duo dann runter. „Da hätten die beiden einfach positiv bleiben müssen, es gab überhaupt keinen Grund, sich zu diesem Zeitpunkt so zu ärgern“, berichtete Tim Nekic. Doch Lentz/Staschen fanden keinen Zugang mehr zu dem Spiel und mussten kurz darauf das Match verloren geben. Diese kleine Randnotiz war am Ende aber die einzige Enttäuschung. „Ansonsten hat mir die Doppelkonstellation richtig gut gefallen heute“, so Tim Nekic.
© Wümme Zeitung vom 20.05.2019 Tobias Dohr