TCL-Clubgeschichte
Bis Anfang der 1960er Jahre kamen die Lilienthaler ohne Tennis aus. Oder vielmehr, sie musste ohne auskommen. Denn natürlich gab es seinerzeit schon tennisbegeisterte Damen und Herren im Ort. Wie das so ist, wenn dir etwas fehlt, nimm es selber in die Hand. Sie taten das und gründeten im Jahr 1963 den TC Lilienthal. Auf eigene Plätze musste der Club jedoch weitere fünf Jahre warten. Doch von da an, so der Club, ging es sportlich gut und motiviert voran.
Der TC Lilienthal ist ein agiler und junger Verein und bietet sowohl Breitensport als auch Leistungssport. (Tennis Club Lilienthal, TCL)
Auf fünf Plätzen in der Klosterweide flog der damals noch weiße Filzball übers Netz. Für ein paar Jahre war das gut, bis deutlich wurde, der Tennis Club brauchte mehr Platz und die Platz-Lage inmitten von Wohnhäusern erwies sich ebenfalls als ungünstig.
Was folgte, gilt in der Club-Geschichte als „einer der größten Schritte“. Er plante eine neue, größere Anlage und zog zu seinem 40-jährigen Bestehen im Jahr 2003 dahin um zugleich in eine neue Zukunft. Was so einfach klingt, wurde im Vorfeld heftig diskutiert, als unsinnig abgetan oder gelobt. Rückblickend sagt der Verein: „Heute wissen wir, dass dieser Schritt genau richtig und wichtig war.“
Keine Lilienthal Open ohne Schiedsrichter Wilhelm Holst. (Tennis Club Lilienthal, TCL)
Neun Außenplätze, zwei Kleinfelder, eine Ballwand und eine Vier-Feld-Halle mit modernstem Schwingboden, Gastronomie und Musikschule machen die heutige Anlage aus und der TCL zählt damit zu den Vorzeigevereinen des Niedersächsischen Tennisverbands.
Letzteres erreicht ein Club aber längst nicht nur durch eine Top-Anlage. Es sind vielmehr die vielen Menschen, die Enthusiasten, die Ehrenamtlichen, die Lehrer und natürlich all die Spieler vom Nachwuchs bis zum Senior, die einen Club erst mit Leben und Visionen füllen.
Knapp 600 Mitglieder zählt der TCL seit Jahren, obwohl der Boris-Becker-Steffie-Graf-Effekt nachgelassen hat. Beim TCL erfreut sich Tennis ungebrochen als Breitensport. Mannschaften nehmen an Punktspielen teil. Die jüngsten tun dies im Kleinspielfeld.
Überhaupt, der TCL darf sich zu Recht trotz mehr als 50-jähriger Geschichte als ein junger Verein bezeichnen. Rund 41 Prozent der Clubmitglieder sind Kinder und Jugendliche. Das zeugt von einer überzeugenden Nachwuchsarbeit. „Spiel+Satz+Spaß“ verspricht auf der TCL-Anlage beispielsweise die Tennisschule Piras und Richter. Rund 120 Trainingsstunden pro Woche werden im Verein absolviert. Wer sich dem Leistungssport verschreiben will, findet beim TC Lilienthal ebenfalls die adäquate Förderung, von der 1. Herren bis zum Nachwuchsteam. Rund fünf Prozent der TCL-Mitglieder spielen derzeit Tennis mit diesem Anspruch.
© Wümme Zeitung vom 03.09.2016 / Undine Zeidler