TC Lilienthal sagt die 9. Volksbank-Open ab
„Wir haben lange abgewogen und diskutiert und uns mit dieser Entscheidung natürlich ganz, ganz schwergetan“, berichtet TCL-Leistungssportwartin Eva John. Doch am Ende zog der Verein die Reißleine.
Lilienthal. Tennis gilt zwar als die Sportart, die vermutlich am frühesten den Weg zurück in die Normalität finden wird. Dennoch hat die Corona-Krise auch hier weitreichende Folgen. Für den TC Lilienthal stand jetzt sogar eine Entscheidung von enormer Tragweite an. Der Verein hat beschlossen, die 9. Lilienthaler Volksbank-Open abzusagen.
„Wir haben lange abgewogen und diskutiert und uns mit dieser Entscheidung natürlich ganz, ganz schwergetan“, berichtet TCL-Leistungssportwartin Eva John. Doch am Ende habe es keine andere Alternative gegeben, als die Reißleine zu ziehen.
Der eigentliche Grund ist dabei schon fast ein bisschen tragisch. Denn in diesem Fall, so berichtet John, sei die Corona-Krise nur der Auslöser und nicht der eigentliche Grund gewesen. Denn: „Wir gehen natürlich zum jetzigen Stand davon aus, dass wir im September wieder Spiele und Turniere austragen dürfen.“ Doch da die Punktspielsaison bereits zweimal vom Verband verschoben wurde, mussten neue Wochenendtermine gefunden werden. Und der letzte reguläre Spieltag ist nun genau auf das Wochenende der „Lilienthaler Volksbank-Open“ angesetzt worden. Von der Regionsklasse bis hoch zur Regionalliga werden also an jenen Tagen landesweit noch wichtige Entscheidungen fallen. Das macht eine verlässliche Planung, die für ein Turnier dieser Größenordnung unerlässlich ist, absolut unmöglich.
„Viele der deutschen Topspieler, die an unserem Turnier eigentlich teilnehmen würden, werden vermutlich an diesem Wochenende noch für ihre Klubs spielen müssen“, weiß John. Wer am Ende kommen kann, beziehungsweise kommen darf, sei deshalb völlig unvorhersehbar: „Und das nimmt uns jegliche Planungssicherheit.“
Im schlimmsten Fall hätte es passieren können, dass das Feld des mit 10 900 Euro Preisgeld dotierten A3-Turniers nicht mal komplett voll wird, geschweige denn mit deutschen Spitzenspielern, wie man es von den vergangenen Jahren gewohnt war. „Und das geht natürlich nicht, da wir ja auch eine Verpflichtung gegenüber unseren Sponsoren und Zuschauern haben“, sagt John. Zum Glück hätten die Sponsoren mit großem Verständnis reagiert, und so ist die TCL-Sportwartin heilfroh, sagen zu können: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die 9. Lilienthaler Volksbank-Open werden dann eben erst 2021 stattfinden.“ Und auch das genaue Datum dafür steht bereits fest: Vom 10. bis 12. September kommenden Jahres wird das nächste internationale DTB-Ranglisten-Turnier am Lilienthaler Sportpark über die Bühne gehen.
Das „freie“ Wochenende in diesem September will der Verein aber trotzdem nutzen: „Als neues Highlight dieser Sommersaison planen wir an dem ursprünglichen LVO-Wochenende ein kostenloses Tenniscamp für die Mitglieder mit einem Saisonabschlussturnier und anschließendem Grillfest“, kündigte der Verein in seinem aktuellen Newsletter an. Vorausgesetzt, die Punktspielplanung und Corona-Vorschriften lassen dies zu.
Zur Sache
Warten auf das grüne Licht
Wann geht es wieder los auf den Tennisplätzen? Diese Frage treibt zurzeit auch die Mitglieder der Vereine im Landkreis Osterholz um. „Auch bei uns scharren natürlich alle mit den Hufen, erst recht bei diesem tollen Wetter“, sagt die Lilientahler Sportwartin Eva John. Ähnlich wie bei vielen anderen Klubs seien die Plätze zum Teil noch vor der Zeit der Kontaktsperre beziehungsweise unter strenger Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die Sommersaison vorbereitet worden. Nun warten die Tennisspieler im Landkreis Osterholz auf grünes Licht der Regierung. „Aktuell gehen wir ja alle vom 4. Mai aus“, sagt John. In Bremen werden vereinzelt Anlagen schon vorher geöffnet. An einen Trainingsbetrieb sei zwar noch nicht zu denken, aber gerade im Familienkreis ist Tennis prädestiniert dafür, demnächst wieder ausgeübt zu werden. „Sobald es wieder losgehen darf, sind wir bereit“, sagt John mit großer Vorfreude.
Quelle: Tobias Dohr, Wümme-Zeitung v. 24.04.2020