Mehr als erhofft
Die Tennis-Herren des TC Lilienthal haben die wichtige Heimpartie gegen den Barrier TC mit 4:2 gewonnen und sich damit den Klassenerhalt in der Nordliga so gut wie gesichert. Entsprechend groß war die Freude bei Spitzenspieler Tim Nekic und seinen Teamkollegen:" Vier Punkte nach zwei Spielen, wenn mir das einer vor der Saison gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben." Nun wollen die Lilienthaler von Spiel zu Spiel schauen, ob sich diese Maximalausbeute weiter aufbessern lässt.
Wichtig war am Sonnabendabend aber erst einmal der so gut wie geschaffte Klassenerhalt. "Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn es uns jetzt noch erwischt" , stellte Nekic klar. Die Lilienthaler fanden einen guten Start in dieses zweite Punktspiel, wenngleich Luis Lentz im Duell gegen den Ex-Lilienthaler Till Heilshorn nicht mal annähernd an seinen Toplevel herankam. "Man hat Luis doch deutlöich angemerkt, dass er zuletzt grippegeschwächt war ", berichtete Tim Nekic.
Gleichwohl sicherte sich Lentz im ersten und zweiten Satz jeweils ein frühes Break und brachte diesen Vorsprung damit mit 7:5 und 6:4 ins Ziel. " Am Ende wirkt das Ergebnis knapper als das Spiel eigentlich war ", attestierte Nekic seinem jungen Teamkollegen ein beeindruckend abgeklärtes Match. Ahmad Hamijou bekam es an Position vier in Person von Florian Zeichner mit einem klassischen Serve-and-Volley-Akteur zu tun. Besonders im ersten Satz stellte das den Lilienthaler aber vor keine allzu große Herausforderung. Hamijou hatte stets die richtige Antwort parat und war auch im zweiten Durchgang immer dann zur Stelle, wenn es einmal eng zu werden drohte.
Nekic in Topform
Den besten Eindruck im Einzel machte an diesem Tag aber definitiv Tim Nekic. Im Duell der Spitzenspieler ließ der Lilienthaler seinem Kontrahenten Tobias Kuhlmann nicht den Hauch einer Chance und verließ nach nicht einmal einer Stunde Spielzeit den Court schon wieder als strahlender Sieger. "In den kommenden Wochen warten noch richtig schwere Spiele auf mich, insofern bin ich froh über jede Minute, die ich nicht spielen muss", freute sich Nekic über den Kurzeinsatz, mit dem er seinem Team nebenbei die beruhigende 3:0 - Führung sicherte.
Ein wenig kurios war es, dass dann ausgerechnet Alexander Brüggenwerth sein Einzel verlor. Brüggenwerth war nämlich als einziger TCL-Akteur gesund durch die vergangenen Wochen gekommen - musste nun aber im Gegensatz zu seinen geschwächten Teamkollegen eine Niederlage hinnehmen. "Alexander ist leider diesmal nicht an sein normales Niveau herangekommen" , berichtete Tim Nekic. Zum anderen hatte es Brüggenwerth aber auch mit einem extrem erfahrenen Gegner zu tun. „Vermutlich war Florian Hartje an diesem Tag sogar der stärkste Spieler bei Barrien“, sagte Nekic.
Nach verlorenem ersten Satz bog Brüggenwerth den zweiten Durchgang trotz frühem Break gegen sich noch um. Doch im Tiebreak zog Hartje dann schnell auf 7:1 weg. Davon erholte sich Brüggenwerth nicht mehr und musste sich schließlich mit 3:6, 6:4 und 5:10 geschlagen geben. Somit musste im Doppel noch ein Zähler her für den Lilienthaler Gesamtsieg. Diesen fuhren Nekic/Hamijou dann auch ein. Die Lilienthaler hatten sich für dieselbe Doppelaufstellung wie beim Auftaktsieg gegen Rahlstedt entschieden. Nekic/Hamijou mussten zwar im ersten Satz gegen Kuhlmann/Zeichner einige brenzlige Situationen überstehen, waren im zweiten Durchgang dann aber nicht mehr zu bremsen. „Unsere Gegner haben locker und befreit aufgespielt, aber im zweiten Satz waren wir wirklich gut drauf“, freute sich Nekic.
Fast zeitgleich beendeten auch Brüggenwerth/Lentz ihr Doppel gegen Heilshorn/Hartje. Ähnlich wie im Einzel vermochten die beiden TCL-Spieler auch im Doppel nicht an ihre Leistungsgrenze zu kommen. „Sie haben sich an diesem Tag einfach beide nicht so gut gefühlt“, berichtete Tim Nekic. Umso beruhigender war die Tatsache, dass Brüggenwerth und Lentz relativ zeitig erkennen konnten, dass ihre Teamkollegen auf dem Nebencourt Richtung Sieg steuerten.
Am kommenden Sonnabend steht nun das dritte und letzte Heimspiel der Nordliga-Wintersaison an. Dann kommt der TC Alfeld an den heimischen Sportpark – und auch gegen den Ex-Klub von Nekic sollte momentan etwas möglich sein.
© Wümme Zeitung vom 05.02.2018 / Tobias Dohr