In alle Himmelsrichtungen
In neun Tagen geht es los, dann startet die achte Ausgabe der Lilienthaler Volksbank Open. Für die Tennis - Herren des gastgebenden TC Lilienthal wird das hochklassig besetzte Turnier der letzte Auftritt als Lilienthaler Aushängeschild sein. Die Zuschauer haben dann zum letzten Mal die Gelegenheit, Luis Lentz, Tim Nekic und Co. für den TCL aufschlagen zu sehen - ehe sie sich zur neuen Wintersaison in alle Himmelsrichtung zerstreuen werden.
Mit Spannung war erwartet worden, wohin die einzelnen Akteure wechseln würden, nachdem der Verein entschieden hatte, sein Flaggschiff künftig nicht mehr so stark besetzten zu wollen. Jetzt sind die letzten Entscheidungen gefallen, Alexander Brüggenwerth zieht es nach Hamburg, Gian Luca Blöcker geht zurück nach Oldenburg. Yannick Staschen und Tim Nekic werden künftig für den Wilhelmshavener THC aufschlagen. Nicht ganz soweit weg zieht es Luis Lentz. Der 21 - Jährige wird sich dem Bremer TV von 1896 anschließen.
Wiedersehen mit Oetken
"Ich haben ganz lange mit mir gerungen und hatte tatsächlich überlegt, vielleicht doch in Liliethal zu bleiben", sagte Lentz. Beim TCL habe man sich bis zuletzt sehr um ihn bemüht, die sportliche Perspektive habe dann aber letztlich doch den Ausschlag gegeben. Beim Bremer Traditionsverein kann Lentz zweimal wöchentlich mit der Mannschaft trainieren, zudem erhält er beim Cheftrainer Mike Cole ein zusätzliche Privatstunde. Der aus England stammende Trainer habe ihn unbedingt haben wollen und war demnach ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung - aber nicht der einzige.
Denn beim Bremer TV trifft Lentz auf viele alte Bekannte. Mit Alexander Kranz hat er einst beim TC Lilienthal zusammengespielt, auch die Schepers Brüder Jannik und Timo kennt Lentz schon seit vielen Jahren. Besonders freut er sich aber auf Malte Oetken. Mit dem 33-Jährigen Routinier feierte Lentz bis 2016 viele gemeinsame Erfolge beim TCL, jetzt wollen die Zwei beim Bremer TV noch einmal gemsainsam durchstarten. Und das sollte zumindest im kommenden Sommer kein Problme sein, denn der Bremer Klub konnte sich am letzten Oberliga Spieltag nicht mehr retten und wird im Sommer 2020 nur noch in der Landesliga spielen. " Das ist natürlich schon etwas unglücklich, aber dann müssen wir eben sofort wieder aufsteigen", sagte Lentz. Im Winter spielen die Bremer aber immerhin in der Nordliga. Im ganz anderen Sphären werden sich künftig Tim Nekic und Yannick Staschen herumtreiben. Das Duo stellt sich im Sommer 2020 beim Wilhemshavener THC der Herausforderung 2.Bundesliga. Besonders für den gebürtigen Wilhelmshavener Nekic ist die Rückkehr in seine Heimatstadt eine ganz besondere Geschichte. Für den 26 - Jährigen, dessen Vater in Wilhelmshaven seit 30 Jahren eine Tennisschule betreibt, geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung. "Ich hatte etliche Angebote, aber 2.Bundesliga habe ich auch noch nicht gespielt. Und das in meiner Heimatstadt zu tun, ist natürlich etwas ganz Spezielles", sagte Nekic mit großer Vorfreude.
Der Wilhelmshavener THC hat seine erste Zweitligasaison vor knapp 14 Tagen mit dem Klassenerhalt gekrönt. An diesem Montag unterzeichnete Tim Nekic nun einen Vertrag für die komplette kommende Spielzeit (acht Spiele). Aller Voraussicht nach wird der Lilienthaler Spitzenspieler dort an Position fünf oder sechs spielen. Yannick Staschen wird vier Spiele für die Wilhelmshavener bestreiten. "Ich werde als Vorbereitung für diese Herausforderung sicherlich im kommenden Sommer wieder vermehrt Turniere spielen", sagte Nekic, der natürlich als Tennistrainer dem TC Lilienthal erhalten bleiben wird.
Dass sein Teamkollege Luis Lentz den Lilienthalern nun auch "Adieu" sagen wird, kann Tim Nekic definitiv nachvollziehen: "Für die nächsten zwei Jahre ist das für Luis auf jeden Fall die richtige Entscheidung." Anfragen hatte auch der 21 - Jährige Lentz einige vorliegen, am Ende war es ihm aber wichtig, in der Nähe von Bremen zu bleiben, Jetzt freust sich Lentz aber erst einmal auf die Lilienthaler Volksbank Open: "Das wird ein schöner Abschluss für uns alle werden".
Schon zahlreiche Top - Meldungen
Luis Lentz blickt auf erfolgreiche Wochen zurück, holte sich zuletzt beim A6 Turnier in Leipzig. Bei der A6 Veranstaltung in Aurich verlor er das Finale, beim Atlantik Cup des CzV ging es bis ins Halbfinale. Bei den Lilienthaler Volksbank Open dürften die Trauben noch deutlich höher hängen. Das mit 10.900 Euro Preisgeld dotierte A3 Turnier ist eines der höchstdotierten Turniere Norddeutschlands.
Wümme Zeitung Tobias Dohr, 28.08.2019