Herren I - Saisonziel schon erreicht
Das Minimalziel ist erreicht. Nach dem 3:3-Unentschieden gegen den Bremer TV v. 1896 ist den Tennis-Herren des TC Lilienthal der Klassenerhalt in der Nordliga kaum noch zu nehmen. Um ein Haar hätten die Lilienthaler das umkämpfte aber zu jeder Zeit faire Heimspiel sogar gewonnen und damit einen ziemlich großen Schritt Richtung Regionalliga-Aufstieg gemacht. „Aber am Ende war dieses 3:3 genau das richtige Ergebnis, mit dem wir sehr gut leben können“, sagte Tim Richter.
Lieferte dem formstarken Jannik Schepers einen großen Kampf: TCL-Spielertrainer Tim Richter. (Hans-Henning Hasselberg)
Die Lilienthaler verteidigten damit die Tabellenspitze und können in den kommenden drei Punktspielen komplett befreit aufspielen. „Der Klassenerhalt ist damit zu 99,9 Prozent geschafft. Und genau das war unser erklärtes Ziel vor der Saison“, freute sich Richter über das unerwartet frühe Erreichen der selbst gesetzten Vorgabe.
Die Bremer hatten sich für das Derby erwartungsgemäß prominente Verstärkung geholt. Mit Neil Pauffley war die aktuelle Nummer 641 der Weltrangliste aus England angereist. Auf Position zwei spielte mit dem 34 Jahre alten Peter Mayer-Tischer ein Routinier, der zu besten Zeiten im Jahre 2006 immerhin mal die 439 der Welt war. Diese geballte Erfahrung bekam TCL-Youngster Luis Lentz dann zu spüren. Obwohl sich Lentz derzeit in blendender Form befindet, hatte er Mayer-Tischer beim 2:6, 1:6 kaum etwas entgegenzusetzen. „Solche Gegner sind für Luis einfach noch eine Nummer zu groß“, sagte Tim Richter.
Im Spitzeneinzel untermauerte Mauro Piras wieder einmal seine Ambitionen und rang Neil Pauffley in einem extrem spannenden Match in drei Sätzen nieder. Nach verlorenem ersten Durchgang gewann Piras den Tiebreak des zweiten Satzes mit 7:4. Im Matchtiebreak lag die Lilienthaler Nummer eins dann zunächst mit 2:3 hinten, zog aber daraufhin auf 9:4 davon. Doch Pauffley kam noch einmal auf 8:9 heran, ehe Piras mit einem starken ersten Aufschlag den Sieg perfekt machte. „Mauro in Lilienthal zu schlagen ist einfach für jeden Spieler ziemlich schwer“, freute sich Richter über den nächsten Husarenritt seines Teamkollegen.
Einen ganz ähnlichen Spielverlauf durchlebte Ahmad Hamijou an Position drei im Duell gegen Alexander Kranz. Das Duell der ehemaligen Teamkameraden war geprägt von anfänglicher Nervosität. „Nicht so hochklassig, aber sehr interessant anzuschauen“, berichtete Tim Richter. Und für die Lilienthaler eine „kleine Zitterpartie“ (Richter), in der Hamijou am Ende etwas mehr zuzulegen hatte als Kranz.
An Position vier musste sich Tim Richter dann dem derzeit extrem formstarken Jannik Schepers in zwei Sätzen geschlagen geben. Beinahe jedes Spiel ging über Einstand, am Ende fast immer mit dem besseren Ende für den Ex-Lilienthaler. Im zweiten Durchgang stand Richter dann beim Stande von 5:4 und 30:30 dicht vor dem Satzgewinn, doch auch hier fand Schepers noch einen Ausweg.
Im zweiten Doppel feierten Hamijou/Lentz dann einen überraschend souveränen 6:3, 6:3-Zweisatzsieg über Schepers/Plewinski. Damit war das Remis frühzeitig gesichert. Im letzten Spiel des Tages standen sich Piras/Richter und Pauffley/Mayer-Tischer gegenüber. Nach einem 1:3-Rückstand spielten sich die beiden Lilienthaler Routiniers kurzzeitig in einen Rausch, gewannen fünf Spiele am Stück und gingen mit 1:0-Sätzen in Führung. Diesen Schwung konnten Piras/Richter aber nicht in den zweiten Durchgang retten. Und auch im Matchtiebreak fand das TCL-Duo nicht mehr zu dieser anfänglichen Form zurück. „Ich kann an diesem Spieltag trotzdem nichts Negatives erkennen“, zog Tim Richter trotz des durchaus greifbaren Gesamtsieges ein absolut zufriedenstellendes Fazit. „Das Resultat geht komplett in Ordnung.“
TC Lilienthal - Bremer TV v. 1896 3:3
Piras - Pauffley 4:6, 7:6, 10:8
Lentz - Mayer-Tischer 2:6, 1:6
Hamijou - Kranz 5:7, 6:4, 10:7
Richter - Schepers 2:6, 5:7
Piras/Richter - Pauffley/Mayer-Tischer 6:3, 1:6, 4:10
Lentz/Hamijou - Schepers/Plewinski 6:3, 6:3
© Wümme Zeitung vom 09.01.2017 / Tobias Dohr