Herren I - Preisgelder fürs erste Auto
Eigentlich war ich ja ohne große Erwartungen in die Landesmeisterschaften im Oktober in Isernhagen gegangen – und dann wurde es doch mein größter Erfolg des Jahres mit der Vizemeisterschaft. Ich hatte wenig trainiert und sogar noch ein paar Blessuren.
Tennis TC Lilienthal Luis Lentz (Thomas Müller)
Vielleicht konnte ich deshalb auch ganz befreit aufspielen. Ich habe mir überhaupt keinen Druck gemacht. Tja, und dann das Finale gegen Stefan Seifert: Das war richtig geiles Tennis. Er hat zwar mit 6:4, 6:3 gewonnen, aber ich war mit mir super zufrieden. Schön, dass es dafür auch noch 300 Euro gab.
Der Sieg beim A6-Turnier in Sachsenwald hat sogar 500 Euro gebracht. Die nimmt man natürlich gerne mit. In Kaltenkirchen beim A5-Turnier wurde ich aber nur Zweiter. Die ersten zwei Runden habe ich noch gewonnen. Aber mein Knie hat sich schon wieder bemerkbar gemacht – die Patellasehne! Ich wollte eigentlich schon aufgeben wegen der Schmerzen im Knie. Aber das Finale gegen Marco Kirschner aus Bayern, immerhin ein Zweitliga-Spieler und in der deutschen Rangliste an 282, war dann doch noch ein starkes Match, auch wenn ich da mit 6:7, 4:6 unterlegen war. Immerhin gab‘s da noch 300 Euro für mich.
Das Geld kann ich auch gut gebrauchen. Ich spare ja auf mein erstes Auto. Das brauche ich, weil ich im August nächsten Jahres meine Ausbildung als Speditions- und Logistik-Kaufmann beginne – nach hoffentlich bestandenem Abitur. Im Moment ist es zum Glück ja etwas ruhiger, obwohl ja schon im Januar wieder die Punktspiele mit dem TC Lilienthal beginnen. Bis dahin soll ich das Knie aber weniger belasten, hat mein Physio gesagt, und es durch Muskelaufbau besser stabilisieren.
Wenn ich nicht selbst spiele, schaue ich mir natürlich alle Grand-Slam-Turniere im Fernsehen an. Da kann ich auch für meine eigene Sache immer was rausziehen. Ich bin immer ganz baff, wie die Profis das packen, wenn sie manchmal bei 40 Grad Hitze vier Stunden lang spielen. Vor allem Roger Federer, der ist einfach genial, noch dazu in seinem Alter. Tja, die Fitness bei mir – die ist dagegen echt ein Manko. Aber ich arbeite daran. Mit 2017 war ich trotzdem sehr zufrieden. Nächstes Jahr will ich aber versuchen, in die Top 200 zu kommen.
Mein Sportjahr: Bis zum Jahresende präsentieren wir an jedem Werktag einen sportlichen Menschen aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung, der über seine spannendsten Momente in seinem ganz persönlichen Sportjahr 2017 berichtet. Am Mittwoch folgt Manuela Renken, Badmintonspielerin des TSV Gnarrenburg.
© Wümme Zeitung vom 23.12.2017 / Thomas Müller