Herren I - Meisterschaft schon zum Greifen nah

So allmählich „droht“ die Regionalliga: Mit dem 4:2-Auswärtssieg am Sonntag über den Großflottbeker THGC haben die Nordliga-Tennisherren des TC Lilienthal nicht nur einen weiteren Verfolger ausgeschaltet, sondern mit jetzt 7:1 Punkten auch die Tabellenführung ausgebaut.


Nach hochklassigen Ballwechseln gewann Lilienthals Spitzenspieler Mauro Piras sein Einzel mit 10:7 im Match-tiebreak. (Hans-Henning Hasselberg)

„Unser Ziel war und ist zwar nicht der Aufstieg, aber wir nehmen natürlich alles mit, was kommt“, blickt TCL-Kapitän Ahmad Hamijou der möglichen Meisterschaft ganz gelassen entgegen und schob noch nach: „Wenn‘s denn so kommt. Das ist noch weit hin. Wir haben ja noch zwei Spiele.“ Als da wären: Die Auswärtspartie am 29. Januar gegen den sieglosen Harvestehuder THC und an ihrem letzten Spieltag am 18. Februar in eigener Halle das Match gegen den derzeitigen Vierten Uhlenhorster HC (3:3 Punkte). Wobei die Lilienthaler schon jetzt drei Punkte Vorsprung auf den nächsten Konkurrenten haben.

Der jüngste Sieg in Hamburg hätte durchaus höher ausfallen können, allerdings musste Luis Lentz – der schon 5:3 führte – gegen Patrick Steinmetz (beide Leistungsklasse 1) verletzt aufgeben. Nach einem Return machte er einen Schritt zur Seite und knickte um. Hamijou hätte dem Youngster ansonsten einen Sieg zugetraut: „Aber eng wäre es sicher geworden.“ Später im Doppel mit Hamijou trat Lentz zwar wieder an, doch gegen ein starkes Gastgebergespann waren die Lilienthaler beim 4:6, 4:6 chancenlos. Alle anderen Zähler gingen an die Gäste.

Im Spitzeneinzel, das diese Bezeichnung wirklich verdiente, hatte es Mauro Piras mit Frederik Press zu tun. Die beiden LK 1-Cracks lieferten sich hochklassige Ballwechsel, gewannen je einen Satz, ehe es in den Matchtiebreak ging. Es war verdammt eng für den Lilienthaler, der es dennoch schaffte, aus einem 6:7-Rückstand noch einen 10:7-Triumph zu machen. Press forderte seinen Gegner vor allem mit raketenartigen Aufschlägen. „Das waren mindestens 200 km/h“, schätzte Hamijou, „du konntest den Ball kaum sehen.“ Piras aber retournierte gewohnt stark und sicher. Selber schnell spielen kann er natürlich auch.

An Position drei war die Aufgabe für Hamijou (LK 2) gegen Jan Truscheit (LK 6) ungleich leichter. Mit 6:1, 6:4 setzte sich der TCL-Mannschaftsführer durch: „Ich habe meinen Gegner relativ früh gebreakt und musste nur noch meinen Aufschlag durchbringen.“

Gegen den sehr motiviert auftretenden 15-jährigen Boris Reckow (LK 7) war zwar auch Tim Richter (LK 2) gefordert. Doch mit 6:2, 6:2 setzte sich der Lilienthaler Routinier klar durch. Ahmad Hamijou fand den Auftritt des Youngsters durchaus ansprechend: „Der war immerhin Hamburger Jugendmeister. Aber Tim kann immer noch mal anziehen, wenn‘s drauf an kommt.“

Nach den Einzeln stand also fest, dass die Lilienthaler zumindest nicht verlieren würden. Den vierten Punkt machten sie aber auch noch. Mauro Piras und Tim Richter waren beim 6:1, 6:2 nicht wirklich gefordert. Allerdings hatten die Hamburger auch nicht sonderlich stark aufgestellt. An der Seite von Jan Truscheit spielte jetzt Julian Kleinert (LK 6). Der starke Frederik Press kam nicht mehr zum Einsatz.

© Wümme Zeitung vom 16.01.2017 / Thomas Müller


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