Herren I - In den Einzeln alles klar gemacht
Wäre ja auch zu schön gewesen: Spitzenreiter Wilhelmshavener THC tat dem TC Lilienthal den „Gefallen“ nicht, dem TC Alfeld zu unterliegen, sondern behauptete sich in der Tennis-Oberliga mit 6:3. Aber auch die Lilienthaler setzten sich mit 7:2 beim Hildesheimer TC RW durch, sind Vizemeister. Hätte Wilhelmshaven gepatzt, wäre der TCL sensationeller Tabellenführer gewesen. Aber auch so waren sie beim TCL sehr zufrieden mit Platz zwei. „Den hätten wir vor der Saison sogar als super eingestuft“, meinte TCL-Spitzenspieler Mauro Piras, „aber etwas schade war es schon, dass wir Wilhelmshaven, das verdient Meister wurde, knapp mit 4:5 unterlegen waren.“
So muss also Wilhelmshaven das Aufstiegsspiel zur Nordliga bestreiten. Die Lilienthaler hätten im Aufstiegsfall über personelle Verstärkungen nachdenken müssen, um für den kommenden Sommer ein starkes Sechser-Team aufstellen zu können. Malte Oetken hatte ja bereits sein Laufbahnende angekündigt. „Und zum Winter geht leider auch Till Heilshorn“, gab Piras jetzt bekannt. Für Heilshorn sei der Aufwand aus beruflichen Gründen zu hoch. Potenzielle Nachrücker aus der TCL-Zweiten hätte es sicherlich gegeben. „Aber die wollen wir ja nicht schwächen, nachdem sie Meister in der Verbandsklasse geworden sind“, so der Einwand von Piras. Für die Nordliga-Winterrunde mit Viererteams müsste sich wohl erst einmal nichts ändern.
Zurück zum Spiel in Hildesheim. Dort wurden nur die Einzel gespielt, und da führten die Gäste bereits klar mit 5:1. Wegen Schmerzen im Fuß verzichtete Piras darauf, mit Tim Richter das erste Doppel zu spielen. „Ich wollte lieber nichts riskieren. Schließlich sind ja bald die Volksbank-Open bei uns“, begründete Piras und ergänzte: „Bei einem Stand von 3:3 wäre ich aber angetreten. Wir wollten zum Schluss ja unbedingt einen Sieg.“ Die Hildesheimer Doppel zwei und drei gaben verletzungsbedingt ebenfalls auf.
Im Spitzeneinzel der beiden LK 1-Spieler setzte sich Piras mit 6:4, 6:3 gegen Pascal Engel durch – trotz der Fußprobleme. Der Hildesheimer entpuppte sich als Konterspieler, der kaum ans Netz ging und auf die Fehler seines Gegners wartete. Doch Piras zog geduldig sein Spiel durch, variierte mit seinen Stopps, seine Führung war nie ernsthaft in Gefahr. Richtig viel Geduld und Kondition musste Ahmad Hamijou (LK 1) gegen Daniel Breiter (LK 2) aufbringen: Bis zu seinem 6:7, 7:6, 10:8-Erfolg vergingen an die drei Stunden. Ein Kampfspiel mit langen Grundlinienduellen. Hamijou führte anfangs mit 4:0, verspielte den Vorsprung – und kam wieder zurück. Dreimal rissen ihm Seiten, sodass er den Schläger tauschen musste.
Luis Lentz (LK 1) musste gegen Michael Knödler (LK 4) nicht an seine Grenzen gehen, um sich mit 6:4, 6:4 durchzusetzen. Tim Richter (LK 2) traf mit Bastien Presuhn (LK 6) auf den spielstärksten Hildesheimer, der 16-Jährige überzeugte mit starken Aufschlägen, legte ein hohes Tempo vor und war zum Schluss wohl etwas frischer. Richter unterlag knapp mit 6:7, 6:4, 5:10. Malte Oetken (LK 2) musste nur einen Satz (6:0) spielen, ehe Malte Diers (LK 7) verletzt aufgab. Till Heilshorn (LK 2) schließlich hatte bei seinem 6:0, 6:1 keine Probleme, Denis Huter (LK 12) in Schach zu halten, der auf dem Niveau überfordert war.
Hildesheimer TC RW – TC Lilienthal 2:7
Engel - Piras 4:6, 3:6
Breiter - Hamijou 7:6, 6:7, 8:10
Knödler - Lentz 4:6, 4:6
Presuhn - Richter 7:6, 4:6, 10:5
Diers (w.o.) - Oetken 0:6, 0:1
Huter - Heilshorn 0:6, 1:6
Engel/Breiter - Piras/Richter (w.o.) 1:0
Knödler (w.o.)/Presuhn (w.o.) - Hamijou/Oetken 0:1
Diers (w.o.)/Huter (w.o.) - Lentz/Heilshorn 0:1
© Wümme Zeitung vom 15.08.2016 / Thomas Müller