Große Motivationsprobleme in den Doppeln
Bei der vermeidbaren 2:4-Heimniederlage gegen den VfL Sittensen schrammte das Quartett um Kapitän Johannes Gildemeister in den Doppeln knapp an einer möglichen Punkteteilung vorbei.
Lilienthal. Für die Tennis-Herren des TC Lilienthal begann die neue Verbandsliga-Saison mit einer leichten Enttäuschung.
Gildemeister war zunächst im Spitzeneinzel noch der Trainingsrückstand anzumerken. Die Lilienthaler Nummer eins machte das Feld bei der 4:6- und 2:6-Pleite vor allem nicht breit genug. Dadurch konnte sein Gegner Dennis Krause frühzeitig sein Winkelspiel aufziehen und Gildemeister entscheidend in die Defensive drängen. Eine tadellose Vorstellung bot hingegen Nicolai Jurys an Position zwei.
Solide und ohne Probleme erteilte er seinem überforderten Kontrahenten Jan-Hendrik Otten die Höchststrafe. Durch seine druckvolle Vorhand ließ Jurys nur selten längere Ballwechsel zu. Ebenso mühelos gestaltete Arasto Bernard sein Einzel gegen Sebastian Burfeind. Lilienthals weit über zwei Meter großer Hüne profitierte von seinem starken Service und tauchte mit einer aggressiven Spielweise zudem immer wieder effektiv am Netz auf. Die Hausherren schnupperten gar an einer 3:1-Führung, aber bei Außenseiter Nicolas Hans waren trotz ordentlicher Leistung teilweise noch taktische Defizite auszumachen.
Bei seiner knappen Zweisatzniederlage gegen Yannik Wichern wollte Lilienthals Nummer häufig das Spiel zu schnell machen und produzierte dabei entscheidende Fehler. Dennoch besaß der TCL beim 2:2-Zwischenstand weiterhin alle Chancen, in den Doppeln etwas Zählbares zu erreichen. Doch Arasto Bernard und Nicolas Hans fanden zu keinem Zeitpunkt zu einem gemeinsamen Rhythmus. Aus längeren Cross-Duellen gingen die Gastgeber reihenweise als Verlierer hervor.
Auf dem Nachbarplatz erreichten Johannes Gildemeister und Nicolai Jurys parallel immerhin den dritten Satz, der als Matchtiebreak ausgespielt wurde. Nach anfänglichem 2:4-Rückstand kämpfte sich Lilienthals Spitzendoppel auf 6:6 heran, aber beim Stand von 8:9 segelte ein Grundlinienschlag von Jurys folgenschwer deutlich ins Aus. „Unsere Doppel hatten ehrlich gesagt keine Highlights mehr zu bieten und waren wohl auch für die Zuschauer wenig ansehnlich“, erklärte Johannes Gildemeister, der das schlechte Wetter, nachlassende Konzentration aber auch fehlende Motivation als Gründe für den Leistungsabfall ausmachte.
„Man kann einfach nicht ausschalten, dass es eigentlich um nichts geht“, skizzierte der Mannschaftsführer ein Grundproblem der diesjährigen Übergangsspielzeit. „Es kann also alles nur besser werden“, zog Gildemeister kurz nach Spielende ein ernüchterndes Fazit. Zumindest die Motivation dürfte in der kommenden Begegnung wohl automatisch stimmen, schließlich kommt es dann am kommenden Sonnabend zum Derby beim TC Falkenberg II. „Darauf sind einige von uns im Verein schon sehr heiß“, versprach Johannes Gildemeister abschließend.
Weitere Informationen:
TC Lilienthal – VfL Sittensen 2:4
Gildemeister – Krause 4:6, 2:6; Jurys – Otten 6:0, 6:0; Bernard – Burfeind 6:2, 6:0; Hans – Wichern 5:7, 3:6; Gildemeister/Jurys – Haller/Otten 6:3, 2:6, 6:7; Bernard/Hans – Krause/Wichern 1:6, 0:6 FM
Quelle: Frank Mühlmann, Wümme-Zeitung v. 15.06.2020, Foto: Tobias Dohr, Wümme-Zeitung