Auftakt mit 6:0-Triumph

Was für ein Start in die Nordliga-Wintersaison! Die Tennis-Herren des TC Lilienthal haben den vermeintlichen Titelfavoriten Rahlstedter HTC mit 6:0 aus der Halle gefegt – und dabei lediglich einen Satz abgegeben. Allerdings waren die Gäste sozusagen mit ihrer zweiten Garde (nur ein Spieler der Leistungsklasse 1) angetreten, also ohne Spitzenmann Marvin Möller, den deutschen Vize-Meister.

„Leider“, sagte TCL-Spielertrainer Tim Nekic, „den hätten wir gerne in unserer Halle spielen gesehen. Aber dafür sind wir optimal in die Saison gestartet.“ Möller habe, so Nekic, eine Wildcard für ein ATP-Turnier in Koblenz erhalten und habe sich diese Chancen nicht entgehen lassen wollen.

„Dennoch haben unsere Zuschauer hochklassige Ballwechsel gesehen, und ich bin stolz auf die Leistung unseres Teams“, resümierte Nekic. Er selbst musste gegen den stärksten Rahlstedter Akteur antreten, Jason Jeremy Hildebrandt: „Immerhin norddeutscher Vize-Meister, aber ich habe trotzdem mein Spiel durchgebracht.“ Bei diesem 6:4, 6:1 war es nur im ersten Satz etwas enger, ehe Nekic dann den 19-jährigen Gegner immer deutlicher dominierte. Der TCL-Spielertrainer punktete mit sicheren Aufschläge, retournierte sehr gut und stellte mit offensivem Spiel  schnell auf Sieg.

Der an Position zwei spielende Luis Lentz (LK 1) setzte sich gegen Konrad Kliem (LK 3) mit 6:1, 7:5 durch. Nur im zweiten Durchgang verzeichnete er eine kleine Schwächephase trotz 3:1-Führung. Nekic hatte seinen Schützling stets im Blick, immer ein wenig in Sorge, weil Lentz noch unter der Woche wegen muskulärer Probleme in Behandlung war. Aber es ging alles gut. Sehr zufrieden war das Trainergespann Nelic/Daniel Richter auch mit dem 6:4, 6:4 von Alexander Brüggenwerth (LK 1) gegen Thies Greve (LK 3). „Alex war nie wirklich in Gefahr, dass die Partie kippt. Er hat jeweils nur ein Break zu seinen Satzgewinnen gebraucht“, so Nekic.

Im einzigen Dreisatzspiel hatte TCL-Kapitän Ahmad Hamijou (LK 2) mit Aljoscha Jelinek (LK 4) einen ernst zu nehmenden Gegner. "Der hat gut serviert", fand Tim Nekic, "und Ahmad hatte kaum Chancen, dessen Aufschlagspiel zu durchbrechen. Auf das 4:6 im ersten Durchgang ließ Hamijou aber ein 6:3 folgen, um im Matchtiebreak mit Unterstützung eines stattlichen Publikums mit 10:5 alles klar zu machen.

Angesichts einer 4:0-Führung nach den Einzeln konnten es sich die Lilienthaler leisten, bei den Doppeln etwas zu experimentieren. Obwohl: Eine Premiere war es nun nicht, als Nekic/Hamijou ans Netz gingen. „Wir hatten früher beim Club zur Vahr zusammen gespielt, und jetzt hier in Lilienthal zuletzt im Sommer“, erklärte Nekic. Wie auch immer, das TCL-Gespann passte perfekt zusammen, setzte sich mit 6:2, 6:2 gegen Kliem/Greve durch. Sehr schnell sogar. Was die Gäste im noch laufenden zweiten Doppel nicht gerade motivierte. „Da war bei denen die Luft raus“, sagte Tim Nekic. Und so machten Lentz/Brüggenwerth gegen Hildebrandt/Jelinek mit 6:4, 6:4 auch den sechsten Zähler klar.

Jetzt haben die Lilienthaler erst mal eine längere Punktspielpause. Die ursprüngliche für den 27. Januar angesetzte Partie beim SV Blankenese wurde auf Bitten der Gastgeber auf den 17. Februar verlegt. Am 3. Februar geht es erst weiter mit dem Heimspiel gegen den Barrier TC.

© Wümme Zeitung vom 15.01.2018 / Thomas Müller


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